Paklenica-Nationalpark

Kletter-Mekka in Kroatien

Hat man hier die Nase voll von Winter, mangelndem Schnee und Nässe, ruft im Frühjahr der Süden. Obwohl Arco natürlich auch immer ein gutes Ziel ist, gibt es auch noch andere lohnende Ziele, Kroatien – Sonne, Berge, Meer…

Im Herbst vergangenen Jahres zog es uns in den Süden Kroatiens. Die beste Jahreszeit für einen Besuch ist März/April oder im Herbst September bis November. Nachdem wir die Kletterei auf der Insel Hvar erkundet und genug hatten von Meer, Hängematte und den Felsen dort, ging die Reise weiter. Wir waren neugierig und wollten den kleinen grauen Fleck im kroatischen Sportkletterführer unter die Lupe nehmen. Für eben diesen „kleinen grauen Fleck“ existiert sogar ein eigener Kletterführer, was schon Außergewöhnliches erahnen lässt.

Der Paklenica-Nationalpark ist eine Spielwiese für Sportkletternde, Bouldernde und Alpinisten. Hier kommt wirklich jede*r auf seine/ihre Kosten!
Der Paklenica befindet sich zwischen der Küste und den höchsten Gipfeln des Velebit-Gebirges. Direkt im Tal, kurz nach dem Eingang des Nationalparks findet man zahlreiche Sportklettertouren und gleich dahinter türmen sich die hohen Wände. Kalkgestein mit unglaublich scharfen Wasserrillen bietet Genusskletterei in bestem Fels. Bis zu 450 m senkrechte Wandkletterei von plaisir bis sehr alpin – hier ist alles zu finden.

Das einzige Manko: Wer nach einem idyllischen Campingplatz sucht, hat eine lange Suche vor sich. Im Park selbst ist das Übernachten strikt verboten. Doch wenn man Augen und Ohren offenhält, entdeckt man immer wieder „Hinterhof-Campingplätze“. Das sind kleine Gärten von Privatpersonen, die sich den Tourismus zu Nutze machen und kurzerhand selbst einen „Campingplatz“ errichten.
Nachdem wir am Parkeingang gefragt hatten, wo die ganzen Kletterer nächtigen, folgten wir 10 Minuten später dem Vaters des Parkwächters in seinem kleinen Polo mit der Ansage: „Ich zeige euch einen Platz, dann könnt ihr entscheiden, ob ihr bleibt“. Kurze Zeit später standen wir in seinem Hinterhof-Campingplatz – ein kleiner privater Olivenhain mit Sanitäranlagen. Nachdem wir noch einige Tipps von ihm bekommen hatten (und eine Flasche Wein), zogen wir los, um die erste Mehrseillänge zu erkunden.

Auch kulinarisch bleibt nichts zu wünschen übrig. Täglich gibt es nicht weit entfernt vom Parkeingang einen kleinen Markt mit frischem Gemüse, Wein, Olivenöl und Fisch.

Rundum ein europäisches Kletterziel, das aus unserer Sicht jeder Kletterer einmal besucht haben muss.